E-Bike-Reisen weltweit: Die spektakulärsten Touren auf allen Kontinenten

Entdecke die besten E-Bike-Routen weltweit – Vietnam, Island, Kanada, Patagonien, Japan, Norwegen u. v. m. Jetzt inspirierende Tourentipps & Reiseideen lesen.

Jun 27, 2025 - 11:15
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E-Bike-Reisen weltweit: Die spektakulärsten Touren auf allen Kontinenten

Die Welt auf zwei Rädern entdecken – elektrifiziert und entschleunigt

E-Bikes haben das Reisen neu definiert. Sie verbinden das unmittelbare Erleben des Radfahrens mit der Leichtigkeit, auch anspruchsvolle Strecken zu bewältigen. Steigungen, Wind und lange Distanzen verlieren ihren Schrecken. Plötzlich werden abgelegene Bergdörfer, endlose Küstenstraßen und Hochlandebenen zum erreichbaren Ziel – selbst für Freizeitradler.

Weltweit entstehen immer mehr speziell ausgebaute E-Bike-Routen, Ladestationen im Nirgendwo und geführte Touren durch spektakuläre Landschaften. Was früher Radprofis vorbehalten war, ist heute für neugierige Reisende aus aller Welt möglich: das große E-Bike-Abenteuer.

Dieser Artikel nimmt dich mit auf die beeindruckendsten Routen auf allen Kontinenten. Jede Strecke wurde sorgfältig ausgewählt – nicht nur wegen der landschaftlichen Reize, sondern auch wegen der Machbarkeit mit dem E-Bike, der Ladeinfrastruktur und dem Erlebniswert. Ideal für Planer, Abenteurer und Reiselustige.

Vietnam – entlang der Küste von Hội An nach Nha Trang

Vietnam ist eines der faszinierendsten Länder Südostasiens. Tropisches Klima, gastfreundliche Menschen, kulturelle Tiefe und eine spektakuläre Küste machen es zum perfekten Reiseziel für E-Biker.

Die Route von Hội An nach Nha Trang führt entlang palmengesäumter Strände, durch kleine Fischerdörfer und vorbei an alten Tempeln. Der Asphalt ist größtenteils gut ausgebaut, Steigungen sind moderat, und an vielen Orten gibt es Möglichkeiten, Akkus nachzuladen – etwa in Cafés, Gästehäusern oder Werkstätten.

Besonders eindrucksvoll ist der Abschnitt über den Hải Vân Pass mit Blick auf die Bucht von Da Nang. Morgens liegt hier oft Nebel über dem Meer, mittags weht ein heißer Wind aus Laos. Ein Moment, den man nicht vergisst.

Kanada – durch British Columbia auf der Kettle Valley Rail Trail

Kanadas Westen bietet eine der landschaftlich vielseitigsten Regionen der Welt. Wälder, Seen, Berge und ehemalige Eisenbahnstrecken ergeben eine einmalige Kulisse für mehrtägige E-Bike-Touren.

Die Kettle Valley Rail Trail führt über fast 650 Kilometer auf ehemaligen Zugtrassen durch die Wildnis British Columbias. Die Steigungen sind sanft, da sie einst für Lokomotiven gebaut wurden – perfekt für E-Bikes mit mittlerer Akkureichweite.

Unterwegs begegnet man Bären, Elchen, alten Brücken und verlassenen Minenstädten. In Orten wie Kelowna, Penticton oder Midway gibt es gute E-Bike-Verleihstationen und Ladestellen. Der Trail ist nicht geteert, aber gut befahrbar – vor allem mit Trekking- oder Gravel-E-Bikes.

Island – die Südküste von Reykjavík bis Höfn

Island ist wild, rau und voller Naturgewalt – ein Paradies für Abenteurer. Die Ringstraße (Route 1) ist bekannt, aber besonders spektakulär ist der südliche Abschnitt zwischen Reykjavík und Höfn.

Hier reihen sich Gletscher, Wasserfälle, schwarze Strände und dampfende Lavafelder aneinander. Mit dem E-Bike lassen sich diese Sehenswürdigkeiten intensiver erleben als mit dem Auto – und komfortabler als mit dem klassischen Fahrrad.

Besonders hilfreich ist die wachsende Infrastruktur: Viele Gästehäuser bieten Steckdosen, manche Tankstellen haben Ladeanschlüsse für E-Bikes. Wichtig ist eine gute Wetter-App, denn isländisches Wetter wechselt im Minutentakt. Wer Glück hat, fährt bei Mitternachtssonne am Fuße des Vatnajökull durch die Stille der Nacht – ein unvergessliches Erlebnis.

Chile & Argentinien – Patagonien zwischen El Chaltén und Torres del Paine

Patagonien gilt als eine der letzten echten Wildnisse auf dem Planeten. Die Region zwischen Argentinien und Chile fasziniert mit schroffen Gipfeln, türkisblauen Gletscherseen und der Weite des windgepeitschten Südens.

Die Route zwischen El Chaltén und dem Nationalpark Torres del Paine ist körperlich anspruchsvoll, aber mit einem E-Bike und dem richtigen Setup gut machbar. Ladestationen sind rar – aber viele Unterkünfte bieten gegen eine kleine Gebühr Strom. Wichtig ist eine gute Reiseplanung, zusätzliche Akkus oder ein Solarpanel für Notfälle.

Auf der argentinischen Seite ist die Straße teils Schotter, teils Asphalt. In Chile wird sie schmaler, aber landschaftlich spektakulärer. Die Route führt vorbei an Guanako-Herden, durch uralte Wälder und immer wieder direkt auf die Andenkette zu.

Italien – von Bozen zum Gardasee durch die Dolomiten

Eine der beliebtesten Routen Europas führt von Bozen über Meran, das Ultental und das Brenta-Gebirge bis an den Gardasee. Hier treffen alpine Pässe auf mediterrane Leichtigkeit. Der große Vorteil: Die E-Bike-Infrastruktur ist exzellent.

Auf den gut ausgebauten Radwegen Südtirols findet man alle paar Kilometer Ladestationen, Fahrradfreundliche Hotels und Einkehrmöglichkeiten. Viele Orte bieten Verleihsysteme mit Bosch- oder Shimano-kompatiblen Akkus.

Besonders beeindruckend ist der Abschnitt über das Gampenjoch – 1.518 Meter über dem Meer, aber dank Motorunterstützung gut zu bewältigen. Wer sportlich ist, fährt an einem Tag bis nach Riva del Garda und belohnt sich dort mit einem Sprung in den See.

Australien – Great Ocean Road in Victoria

Australiens Südküste bietet mit der Great Ocean Road eine der bekanntesten Panoramarouten der Welt. Sie beginnt in Torquay, windet sich über 240 Kilometer an der Küste entlang bis nach Allansford – mit Blick auf Klippen, Regenwald, Koalas und die berühmten Zwölf Apostel.

Mit dem E-Bike lässt sich diese Strecke besonders intensiv erleben. Da es immer wieder Hügel gibt und starke Meereswinde wehen, ist die Unterstützung durch einen Motor willkommen. In Ortschaften wie Lorne oder Apollo Bay gibt es gute Lade- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Straße ist meist asphaltiert und in gutem Zustand. Wer früh losfährt, erlebt Sonnenaufgänge über dem Ozean, die man so schnell nicht vergisst.

Japan – durch die Japanischen Alpen von Matsumoto nach Takayama

Japan ist ein unterschätztes Ziel für E-Bike-Reisende. Besonders lohnenswert ist die Route durch die Japanischen Alpen. Zwischen Matsumoto und Takayama liegen gut 130 Kilometer, die durch dichte Wälder, heiße Quellen und traditionelle Dörfer führen.

Viele Abschnitte erinnern eher an das Mittelalter als an ein Hightech-Land. Doch die Infrastruktur ist hervorragend. Hotels bieten Ladestationen, Servicepunkte sind gut ausgeschildert und an Bahnhöfen gibt es häufig öffentliche Stromanschlüsse.

Die Straßen sind schmal, aber gut asphaltiert. Mit einem vollgeladenen Akku und Zwischenstopps in Dörfern wie Shirakawa-go lässt sich die Strecke bequem in zwei Tagen absolvieren. Ideal für alle, die Natur, Kultur und Kulinarik verbinden möchten.

Tansania – auf Safari zwischen Arusha und dem Kilimandscharo

Afrika ist kein klassisches Reiseziel für E-Bike-Touren – aber genau das macht Tansania so reizvoll. Die Strecke von Arusha über Moshi bis an den Fuß des Kilimandscharo bietet eine unglaubliche Vielfalt: Savanne, Dschungel, Kaffeeplantagen und Massai-Dörfer.

Touren werden meist geführt angeboten – mit Begleitfahrzeug, Akkuladegerät und Picknick. Das E-Bike erlaubt es, längere Strecken durch unwegsames Gelände zu meistern, ohne körperlich an die Grenze zu gehen.

Ein Highlight ist der Blick auf den Kilimandscharo bei Sonnenaufgang – vor allem, wenn man ihn sich am Vorabend mit eigener Muskelkraft erarbeitet hat.

USA – durch Utahs Nationalparks auf dem Scenic Byway 12

Der US-Bundesstaat Utah beherbergt einige der eindrucksvollsten Landschaften Nordamerikas. Der Scenic Byway 12 verbindet Bryce Canyon, Grand Staircase und Capitol Reef – auf 200 Kilometern durch ein Farbenmeer aus Felsen, Wüste und Wald.

Die Route ist ideal für E-Bikes mit großer Reichweite. Die Straßen sind gut ausgebaut, es gibt Campingplätze mit Stromversorgung, aber nur wenige Supermärkte – wer hier fährt, plant am besten mit Wasser, Snacks und zwei Akkus.

Der Sonnenuntergang über den roten Felsen von Escalante ist ein würdiger Abschluss für eine der visuell beeindruckendsten Touren der Welt.

Norwegen – entlang der Atlantikstraße und Fjorde

Norwegen bietet Radfahrern eine Bühne, wie sie weltweit einzigartig ist. Besonders lohnend ist die Atlantikstraße bei Åndalsnes. Sie verbindet Inseln mit elegant geschwungenen Brücken und führt direkt am Meer entlang – oft über der tosenden Brandung.

Mit dem E-Bike lassen sich auch die steilen Fjordstraßen leichter bewältigen. Die Strecke zwischen Geiranger, Trollstigen und Molde bietet spektakuläre Aussichtspunkte, Tunnel und Passstraßen mit bis zu 10 Prozent Steigung.

Wichtig ist gute Regenkleidung und eine clevere Routenplanung. Norwegens Wetter ist wechselhaft, aber die Erlebnisse auf dieser Strecke sind absolut beständig.

Fazit: Die Welt gehört dem, der sie leise erobert

E-Bikes eröffnen eine neue Dimension des Reisens. Sie bringen uns weiter, ohne uns zu überfordern. Sie lassen uns langsamer sein, ohne Zeit zu verlieren. Und sie ermöglichen, auch entlegene Gegenden mit dem eigenen Tritt zu erreichen – begleitet von Technik, aber getragen von Neugier.

Ob durch Patagoniens Einsamkeit, Islands Lavafelder, Vietnams Küsten oder Kanadas Wälder: Mit dem richtigen Setup, guter Vorbereitung und Respekt vor Land und Leuten wird jede E-Bike-Reise zur bleibenden Erinnerung.