Verboten, aber wahr: Die E-Bike-Regeln, die kaum einer kennt (und oft bricht)
Diese E-Bike-Regeln kennt kaum jemand – aber viele verstoßen täglich dagegen! Erfahre, welche Fehler teuer werden und wie du sie vermeidest. Jetzt lesen!

Verboten, aber wahr: Die E-Bike-Regeln, die kaum einer kennt (und oft bricht)
Einleitung: Halbwissen auf zwei Rädern
E-Bikes boomen – und mit ihnen steigt die Zahl derer, die ohne es zu wissen gegen Regeln verstoßen. Viele fahren einfach los, verlassen sich auf ihr Bauchgefühl oder denken: „Wird schon legal sein.“ Doch gerade bei E-Bikes gelten andere Gesetze als beim Fahrrad, und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
In diesem Beitrag zeigen wir dir die häufigsten verbotenen, aber weit verbreiteten Verhaltensweisen im E-Bike-Alltag – inklusive Bußgeldrisiken, rechtlichen Grauzonen und praktischen Tipps, wie du legal und sicher unterwegs bleibst.
1. Tuning – schneller als erlaubt
Das wohl bekannteste, aber auch gefährlichste Thema: E-Bike-Tuning. Viele entfernen die elektronische Begrenzung bei 25 km/h, um das volle Potenzial des Motors auszureizen.
Warum verboten?
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Du verlierst sofort deine Betriebserlaubnis
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Du bist nicht mehr versichert
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Du machst dich strafbar, wenn du am Straßenverkehr teilnimmst
Folge:
Ein getuntes Pedelec wird rechtlich zum Kraftfahrzeug. Ohne Zulassung, Versicherung und Führerschein: Strafanzeige + Bußgelder bis 5.000 € sind möglich.
2. Fahren auf Gehwegen
Viele E-Biker nutzen Radwege – soweit so gut. Doch sobald kein Radweg vorhanden ist, weichen viele aus … auf den Gehweg.
Das Problem:
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Gehwege sind grundsätzlich nur für Fußgänger gedacht
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Auch langsam fahrende E-Bikes haben dort nichts zu suchen
Folge:
Bußgeld bis 100 €, bei Unfall zivilrechtliche Haftung plus eventuelle Strafanzeige.
3. Akku-Laden in Hausfluren oder Kellern
Das Laden von Akkus in Gemeinschaftsräumen oder Treppenhäusern ist oft in Mietverträgen verboten – aus Brandschutzgründen.
Warum?
E-Bike-Akkus gelten als brandgefährlich bei Defekt oder unsachgemäßem Laden. Versicherungen können im Schadensfall die Leistung verweigern.
Empfehlung:
Nur in gut belüfteten, privaten Räumen laden und niemals unbeaufsichtigt über Nacht.
4. Kein Helm – aber schneller als gedacht
Pedelecs bis 25 km/h benötigen keinen Helm. Doch in Kombination mit Straßenverkehr, Tempo, Gewicht des Bikes und Unfallrisiko ist das oft fahrlässig – vor allem bei Kindern.
Was viele nicht wissen:
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Bei Pedelecs ist kein Helm Pflicht – aber bei S-Pedelecs schon (45 km/h)
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In manchen Regionen kann das Fahren ohne Helm zivilrechtlich relevant sein (z. B. bei Schadensersatzfragen)
5. Transport von Kindern auf ungeeigneten Sitzen
Ein Kind auf dem Gepäckträger? Klingt harmlos, ist aber in vielen Fällen nicht erlaubt, wenn der Sitz nicht normgerecht ist.
Was du brauchst:
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Geprüfter Kindersitz nach DIN EN 14344
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Geeignete Schutzvorrichtungen an Speichen & Tretlager
Folge bei Verstoß:
Bußgeld bis 50 € – und bei Unfall auch hier zivilrechtliche Haftung.
6. Telefonieren oder Navigieren mit dem Handy
Ja, auch auf dem E-Bike gilt: Hände ans Lenker, Augen auf die Straße.
Was ist erlaubt?
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Handy in Halterung: ja
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Touchscreen bedienen während der Fahrt: nein
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Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung: nein
Bußgeld:
Bis zu 100 €, je nach Bundesland. Unfälle mit Handy am Lenker können teuer werden.
7. Mit S-Pedelec auf dem Radweg – verboten!
Ein S-Pedelec (bis 45 km/h) ist rechtlich kein Fahrrad, sondern ein Kleinkraftrad. Es darf Radwege nicht nutzen, außer diese sind explizit für Mofas freigegeben.
Verstöße:
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Nutzung von Radwegen: illegal
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Bußgeld bei Kontrolle: bis 75 €
8. Fahren ohne Versicherung (S-Pedelec)
Ein weiteres Risiko betrifft S-Pedelecs: Sie benötigen ein Versicherungskennzeichen. Wer ohne fährt, begeht eine Straftat (§6 PflVG).
Strafen:
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Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis 1 Jahr
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Evtl. Führerscheinverlust
Fazit: Wissen schützt vor Strafe (und Unfällen)
Viele E-Biker glauben, mit ihrem Bike unter dem Radar zu fliegen – dabei gelten klare gesetzliche Regelungen. Wer sie kennt, kann sicherer und entspannter fahren.
Besonders bei Tuning, S-Pedelecs und der Nutzung im öffentlichen Raum drohen empfindliche Strafen. Es lohnt sich, informiert zu sein – nicht nur für die eigene Sicherheit, sondern auch aus rechtlicher Sicht.